„Trotz Arbeitsagentur“ Ausbildungsplatz geschaffen
Erlanger IT-Firma infolab kritisiert Vermittlungspraxis

Erlangen, 03.01.2006 – Anläßlich der heutigen Arbeitsmarktpressekonferenz der Bundesagentur für Arbeit kritisiert das mittelständische Erlanger IT-Unternehmen infolab scharf die Vermittlungspraxis der Agentur. „Unternehmern, die ihre soziale Verantwortung ernstnehmen und Ausbildungsplätze anbieten, macht es die Agentur schwer“, bemängelt infolab-Geschäftsführer Wolfhart Grote. „Trotz der Bemühungen der Bundesagentur für Arbeit ist es uns jedoch gelungen, auch im Jahr 2005 die Ausbildungsstelle in unserer Firma zu besetzen“, fügt er spöttisch hinzu.

Das IT-Unternehmen infolab, das zur Zeit 20 Mitarbeiter beschäftigt, bildet in Fachinformatik/Anwendungsentwicklung aus; und das ununterbrochen seit 1997. Kosten, wie zum Beispiel Gebühren der Industrie- und Handelskammer (IHK), konnten infolab – anders als andere Firmen – bislang nicht davon abbringen auszubilden. Der Arbeitsagentur wäre das jedoch beinahe gelungen. Dennoch ist seit Mitte September 2005 mit der 22jährigen Eileen Schettler bereits der vierte Auszubildende bei infolab tätig. Die Thüringerin ist froh, endlich einen Ausbildungsplatz gefunden zu haben.

Die Mängelliste, die Grote aufstellt, ist lang. Nach der infolab-Anfrage habe die Arbeitsagentur 20 Bewerber angekündigt. Lediglich fünf bewarben sich. Nur zwei davon besaßen das Profil, das infolab der Agentur vorgegeben hatte, zum Beispiel ein Abiturzeugnis. Von den beiden erschien nur einer zum Vorstellungsgespräch. Bei der Suche in der Datenbank der Agentur stieß infolab dann auf die Tücken des Antidiskriminierungsgesetzes: Eine Aufschlüsselung der Kandidaten nach Alter und Geschlecht war unmöglich. Grote ist verwundert: „Dieses Verheimlichen von Informationen ist unverständlich. Spätestens beim Vorstellungsgespräch kommt ohnehin heraus, wie alt der Bewerber ist, oder ob er Mann oder Frau ist.“

Symptomatisch sei der 28-Millionen-Euro-Schaden, den die fehlerhafte Software für das neue Arbeitslosengeld II der Bundesagentur bescherte. Wolfhart Grote erklärt: „Wenn die Software nach unseren Prinzipien entwickelt worden wäre, wäre das nicht passiert. ‚Software-Engineering’ muß sich nach bewährten Prozeßmodellen richten. Dazu gehört ein durchdachtes Qualitätsmanagement.“ Qualität jedoch sei für die Arbeitsagentur offenbar ein Fremdwort.



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